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Daniel Keppeler // OptogenTech

https://www.optogentech.com/

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Licht soll beim Hören helfen 
Wie ein Startup den Hörimplantate-Markt revolutionieren will!

 

Alleine in Deutschland gibt es nach Schätzungen des Deutschen Schwerhörigenbundes weit mehr als eine Million Menschen, die gar nicht oder nur noch so schlecht hören können, dass Hörgeräte ihnen allenfalls unzureichend helfen können. Der Grund: Diese Menschen haben nicht mehr genügend Resthörvermögen, das von herkömmlichen Apparaten ausreichend verstärkt werden könnte. Den Betroffenen fällt es schwer, Sprache in lauter Umgebung zu verstehen oder Melodien zu erkennen. Die junge Firma OptoGenTech GmbH will hier Abhilfe schaffen - durch Licht und Gentechnik.

 

Das Prinzip der revolutionären neuen Hörhilfe lasse sich – extrem vereinfacht – so erklären, sagt einer der vier Mitgründer, der promovierte Neurowissenschaftler Daniel Keppeler: Ein spezielles Implantat wandelt per Mikrofon aufgenommene akustische Signale in Lichtsignale um. Diese optischen Signale treffen auf Hörzellen, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie die Lichtsignale in elektrische Signale umwandeln können. Im Gehirn kommen dann Informationen an, welche den ursprünglichen akustischen Signalen entsprechen. „Auf diese Weise lassen sich alle vom Menschen gewöhnlich hörbaren Frequenzen wieder hörbar machen“, sagt Keppeler. „Taube und schwerhörige Menschen könnten wieder nahezu normal hören.“

Die wissenschaftlichen Grundlagen für die Methode wurde durch Forschungsarbeiten an der Universitätsmedizin Göttingen und am Deutschen Primatenzentrum, der Uni Freiburg und der TU Chemnitz gelegt. Nicht nur an diesen Forschungsstätten sei die Optogenetik - die optische Steuerung von genetisch modifizierten Zellen mit Licht - ein sich rasant entwickelnder Ansatz, der mit Methoden der Photonik die Lebenswissenschaften revolutioniert, sagt Keppeler.

 

Im Tierversuch funktioniere die neue Methode im übrigen schon gut. „Es klappt bei Mäusen, Ratten und Wüstenrennmäusen“, sagt Keppeler, der OptoGenTech zusammen mit dem Göttinger Mediziner und Neurowissenschaftler Prof. Tobias Moser und den Forschern Prof. Ulrich Schwarz (TU Chemitz) und Dr. Christian Goßler (TU Chemnitz) im Jahr 2019 gegründet hat.

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Fotograf: Aristidis Schnelzer

Auch Menschen werde das neue Verfahren ein natürlicheres Hören, mehr Freude an Melodien und ein besseres Sprechverstehen trotz Störgeräuschen ermöglichen, erwartet der  Neurowissenschaftler. Bis dahin werde aber noch einige Zeit vergehen. Es seien noch weitere Forschungsarbeiten erforderlich. „Sie laufen in Chemnitz und Göttingen. Auch deshalb benötige OptoGenTech erhebliche finanzielle Unterstützung. „Wir suchen Investoren, die bereit sind, uns auf dem Weg zum fertigen Medizinprodukt zu begleiten“, sagt Keppeler. „Im Gegenzug bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Zugang zu einem Milliarden-Markt zu bekommen.“

 

Ein zeitnahes Investment vorausgesetzt („Wir brauchen in jedem Fall eine zweistellige Millionensumme“), soll 2025 eine klinische Studie des neuen Verfahrens an Menschen beginnen. „Wenn alles wie geplant läuft, könnte das Produkt dann Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen.“​

Dass ein Startup, das auf einen Milliarden-Markt für sein Produkt hofft, im Startraum heimisch ist, erklärt Keppeler so: „Es ist ein günstiger Firmensitz. Selbst wenn wir eine Millionen-Förderung bekommen, soll das Geld nicht in teure Büros, sondern weitestgehend in die Entwicklung fließen.“

 

Förderlich sei zudem, dass es im Startraum einen anderen Austausch als in der Hochschule gebe, sagt der Neurowissenschaftler. „Hier herrscht der Gründungsgedanke vor. Und es geht nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Coworkerinnen und Coworkern darum, wie man Ideen in die Praxis umsetzen kann.“

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